Straubing

Augen auf! Ein Streifzug durch Straubing
Kelten, Römer und mittelalterliche Baumeister machen Straubing zu einem spannenden Stadtziel für Geschichtsfans und Flaneure von Heute. Es gibt viel zu sehen – vom berühmten Römerschatz über Asam-Barock bis hin zu einem der schönsten Friedhöfe Deutschlands.
Die Donaustadt zwischen Regensburg und Passau ist mit knapp 50.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Niederbayerns. Straubing ist das pochende Zentrum des Gäubodens, der „Kornkammer Bayerns“. Das Tor zum Bayerischen Wald. Und eine kulturgeschichtliche Schatzkammer mit bedeutenden Zeugnissen einer mehr als 7000-jährigen Siedlungsgeschichte.

Touristinfo:

Straubing

Adresse:

Fraunhoferstraße 27

94315 Straubing

Kontakt:

Tel: 09421 944 69199

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Den Römern und Baiern auf der Spur im Gäubodenmuseum
Als am Nachmittag des 27. Oktober 1950 bei Grabungsarbeiten auf dem Gelände eines früheren römischen Gutshofes ein riesiger Kupferkessel geborgen wurde, ahnte noch niemand, wie bedeutend diese Entdeckung werden würde. Erst als man darin auf prächtige Teile von Paraderüstungen aus dem 3. Jahrhunderts n. Chr. stieß, wurde klar: Hier lag ein echter Schatz begraben! Der weltbekannte Straubinger Römerschatz mit Gesichtshelmen und Beinschienen zählt heute bundesweit zu den bedeutendsten Funden aus der Römerzeit.
„Baiern gefunden! Die Entstehung Straubings“ heißt die neue spektakuläre Abteilung im Gäubodenmuseum.
Sie führt mit Live-Tickern direkt von der römischen Spätantike ins frühe Mittelalter und zeigt, wie die Geschichte in Straubing nach dem Ende der römischen Herrschaft weiterging.
Vor allem Ostgoten, Franken und Langobarden haben prägende Spuren hinterlassen, einige davon sind an verschiedenen Stationen zu sehen. Diese Grabinseln zeigen die bedeutendsten Kulturen der bayerischen Frühgeschichte. Auch wird erklärt, mit welchen Grabbeigaben die Menschen bestattet worden sind und was diese uns heute erzählen können.
Zahlreiche Tastobjekte, Nachbildungen frühmittelalterlicher Funde wie Fibeln, Schwert oder Becher, vermitteln einen sinnlichen Eindruck und machen Geschichte erfahrbar.

Historischer Friedhof mit Basilika St. Peter
„Es wäre müßig, über dieses Paradiesgärtlein etwas zu sagen, denn wer es nicht gesehen, wird daran kaum glauben mögen“, schrieb einst der deutsche Kunsthistoriker Hans Karlinger. Die Rede ist vom Historischen Friedhof St. Peter, der zu den stimmungsvollsten im deutschsprachigen Raum zählt. Der Friedhof gehört zu einem Ensemble, dessen Herzstück die romanische Basilika St. Peter ist. Dazu gruppieren sich drei gotische Kapellen und Grabdenkmäler aus sieben Jahrhunderten. Schon Kelten, Römer und frühe Bayern siedelten um den heutigen Kirchhügel St. Peter in der Altstadt Straubings.

Straubings Neustadt und das Wahrzeichen der Stadt
Die Neustadt Straubings, also das heutige Zentrum der Stadt, wurde im Jahr 1218 von Herzog Ludwig dem Kelheimer gegründet. In der Mitte des Stadtplatzes, der mehr einer langen und weiten Straße gleicht, ragt der gotische Stadtturm 68 Meter in die Höhe. Im Jahr 1316 begonnen und erst im 16. Jahrhundert vollendet, ist der Wacht- und Glockenturm mit den fünf Spitzen das schon aus der Ferne gut sichtbare Wahrzeichen der Stadt. 227 Stufen führen hinauf, doch der Weg lohnt sich. Oben angekommen, blickt man auf die mittelalterliche Stadtanlage, den Gäuboden und Bayerischen Wald. Die Straubinger Turmuhr ist mit 7,50 Meter Durchmesser übrigens die zweitgrößte Deutschlands.
Begibt man sich in den westlichen Teil des Stadtplatzes, auf den Theresienplatz, so erblickt man die Dreifaltigkeitssäule. Ein prächtiges Denkmal, das einem Gelübde getreu im Jahr 1709 errichtet wurde. Ein Augenschmaus für Architekturliebhaber sind die stattlichen Häuser mit Flachdächern, hohen Treppengiebeln und Fassaden von der Spätgotik bis zur Moderne, die den Stadtplatz malerisch säumen.

Das Herzogsschloss an der Donau

Das imposante Herzogsschloss an der Donau blickt auf eine wechselvolle Geschichte. Einst diente es als die niederbayerische Residenz des Herzogtums Straubing-Holland, später als Finanzbehörde und Festung. Heute fiebern im Schlosshof alle vier Jahre Theaterfreunde bei den Agnes-Bernauer-Festspielen mit. Das stattliche Architekturensemble wurde 1356 von Herzog Albrecht I. begonnen. Der Rittersaal aus dem 15. Jahrhundert gehört zu den größten Festsälen Deutschlands.
Die Jakobskirche, ein Juwel der sakralen Baukunst
Die Stadtpfarrkirche und päpstliche Basilika minor St. Jakob und St. Tiburtius in Straubing, begonnen in den Jahren nach 1400, gehört zu den herausragenden Sakralbauten im niederbayerischen Donauraum. Die backsteingotische Hallenkirche kann als die „Königin der Kirchen Niederbayerns“ bezeichnet werden. In ihrer geschichtlichen und architektonischen Entwicklung und ihrer außerordentlich reichen Ausstattung spiegelt sich die lokale, regionale und bayerische Kunstgeschichte vom späten Mittelalter bis zur Moderne wider. Besonders wertvoll ist das Moses-Fenster nach einem Entwurf von Albrecht Dürer. Es zählt zu den epochalen Werken der Glasmalerei um 1500.

Straubing und die Gebrüder Asam
Kaum eine andere Stadt war so eng mit dem Schaffen der Familie Asam, der bedeutendsten Künstlerfamilie des altbayerischen Barocks, verbunden wie Straubing. Als letztes gemeinsames Lebenswerk schufen die Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin die Klosterkirche der Ursulinen (1736 – 1741). Egid Quirin als Architekt, Stuckator und Bildhauer, Cosmas Damian als Ölmaler und Freskant schenkten Kloster und Stadt mit diesem Gesamtkunstwerk aus Architektur, Skulptur und Malerei ein Juwel des Spätbarocks am Übergang zum Rokoko.

Radeln, Wandern und Tiere erleben
Fahrradhelm und Wanderschuhe, auch das packt man für einen Kurzurlaub in Straubing ein. Rund um die Donaustadt laden zahlreiche Rad- und Wanderwege zu Ausflügen in die Natur mit Blick auf den Bayerischen Wald ein. Der Donauradweg oder der Donaupanoramaweg beispielsweise verlaufen direkt durch Straubing – von der Stadt in den Sattel, einfacher geht es nicht. Mit ihrem sanften Profil sind diese Wege übrigens auch für Genusswanderer und gemütliche Radler sehr zu empfehlen.
Natur erleben kann man außerdem im Tiergarten Straubing, seit jeher ein Publikumsmagnet und der größte Tiergarten in Ostbayern. Er ist eingebettet in eine alte Parkanlage und beherbergt einheimische und exotische Tiere in 200 Arten. Sogar ein jungsteinzeitliches Bauernhaus wartet auf junge und jung gebliebene Besucher.

Bilder:
- Foto Bernhard
- Stefan Angerer
- Tourismusverband Ostbayern
- Deutsche Donau
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